Lkw mit Motiven von Albert Einstein und Uhrenmechanik auf der Seite

33 Schweizer Erfindungen, die dich erstaunen werden

Um erstaunliche Schweizer Erfindungen dreht sich dieser Beitrag. Hier triffst du auf den landesweiten Erfindergeist. Innovation geniesst bei uns Tradition. Die Schweiz ist Patentweltmeisterin und damit das erfindungsreichste Land überhaupt. Lass dich überraschen.

Mit 968 Patentanmeldungen pro eine Million Einwohner führt die Schweiz die weltweite Rangliste an. Damit liegt sie deutlich vor Schweden (488) und Dänemark (454) auf dem ersten Rang. Die USA findest du mit 140 Patentanmeldungen nach Japan (172) und Frankreich (161) auf Platz 15.

Die Medizintechnik gilt momentan als besonders forschungsintensiv. Im zweiten Jahr der jüngsten Pandemie stiegen die Anmeldungen um ein Drittel, insbesondere bei Inhalationsgeräten nebst zahlreichen anderen Medizinprodukten. Das Europäische Patentamt (EPA) nennt die Medizintechnik derzeit das “bedeutendste Technologiefeld”.

Innovation schafft Wohlstand und macht die Schweiz zu dem, was sie heute ist. Hinter jeder zündenden Idee steckt immer der Mensch. In der folgenden Auswahl an helvetischen Entdeckungen triffst du auf die verblüffenden Leistungen brillanter Köpfe. Zunächst begegnest du vier epochalen Schweizer Erfindungen.

E = mc²

Die berühmteste Formel aller Zeiten. Deren Schöpfer ist Albert Einstein (1879-1955), «Papst der Physik», Schweizer Staatsbürger und Genie. Der weltbekannte Begründer der Relativitätstheorie ist dir zweifellos ein Begriff. Was er denkt und schreibt, bildet noch heute die Grundlage der modernen Physik.

Aber auch Genies sind nur Menschen: Einstein wurde wegen seiner schlechten Kenntnisse der französischen Sprache im ersten Anlauf an der ETH Zürich abgelehnt. Doch dann schloss er dort als Lehrer der Mathematik und Physik erfolgreich ab. In seiner Zeit als Prüfer am Patentamt in Bern begann er, sich mit grundlegenden Fragen der Physik zu beschäftigen.

1905 publizierte er in der Schweiz fünf bedeutsame Werke und revolutionierte damit die Naturwissenschaften. 1907 fasste er zum ersten Mal seine Relativitätstheorie schriftlich in Worte. Die geniale Formel: E = mc² war geboren. Energie (E) ist gleich der Masse (m), mal Lichtgeschwindigkeit (c) hoch zwei (2).

Sie zeigt uns unter anderem, wie Raum und Zeit zusammenhängen.

Das Phänomen Einstein entwickelte sein grandioses Gedankenwerk stetig weiter. 1921 erhielt der Wissenschaftler den Nobelpreis für Physik. Übrigens, wusstest du, dass er sein Preisgeld für die Scheidungsabfindung verwendete? Seine neue Sichtweise veränderte die Welt nachhaltig und begründete seinen Ruf als moderne Ikone des 20. Jahrhunderts.

Schweizer Erfindung EinsteinDie berühmte Formel E=mc²...
Schweizer Erfindung Einstein... stammt vom berühmten Physiker Albert Einstein.

World Wide Web

Das nutzbare Feuer, der Ackerbau, das Rad, die Zeitmessung, die Schrift, die Elektrizität, der Motor und der Computer. Ehrfurchtsvoll bezeichnen wir sie alle als “epochale Erfindungen” oder “Meilensteine der Menschheitsgeschichte”. Das Internet, das “World Wide Web”, gehört definitiv ebenfalls in diese Sparte.

Die drei Buchstaben WWW stehen für eine völlig neue Welt. Während du diesen Artikel liest, befindest du dich gerade darin. Das Internet, so wie du es heute kennst, kam in der Schweiz im CERN bei Genf zur Welt. Dieses Schweizer Forschungsinstitut ist eines der weltweit bedeutendsten Zentren für physikalische Grundlagenforschung.

Auf der Schwelle des neuen Jahrtausends trat die Menschheit in eine neue Epoche ein. Denn am 13. November 1990 stellte das CERN die erste Webseite über seinen eigenen Webserver online: info.cern.ch. 1994 flossen über das WWW erstmals mehr Daten als über “Telnet”. Wenig später verlor “FTP” den Status als meistgenutzten Internetdienst zugunsten des World Wide Web.

2021 waren 1,88 Milliarden Websites unter "www" online. Tim Berners-Lee und Robert Cailliau, beide am CERN, gingen 1989 als die geistigen Väter und somit als die Erfinder unserer lieb gewordenen drei Buchstaben hervor.

Wir von Swiss Activities sagen dazu: Danke Jungs!

Schweizer Erfindung InternetDas Internet hat seinen Ursprung...
Schweizer Erfindung Internet... im CERN in Genf.

DNA

Der Basler Friedrich Miescher (1844-1895) gilt als Entdecker der “Desoxyribonukleinsäure” (kurz DNS oder Englisch DNA). Stell dir diesen wackeren Biochemiker in seinem damals eiskalten Labor vor. Der junge Forscher störte sich auch nicht an den stark riechenden Secondhand-Eiterverbänden, die er für seine Arbeit frisch im Spital besorgte. 1869 isolierte er erstmals das Molekül des Lebens und schuf damit die Grundlage der heutigen Genetik.

Ursprünglich wollte er Proteine weisser Blutkörperchen entschlüsseln. Rein zufällig entdeckte er eine Substanz mit abweichenden chemischen Eigenschaften. Weil diese nur im Zellkern vorkommt, nannte er sie Nuklein (Nucleus heisst Kern auf Latein). Die Entdeckung des Erbmoleküls war eines der grössten Ereignisse der Biologie.

Er wusste aber nicht, dass er durch sein Mikroskop auf die Erbsubstanz blickte: die DNA. Jenes Gewirr im Zellkern, das genetische Signale aussendet. Hierfür brauchten seine Nachfolger noch ganze 75 Jahre.

Nun weisst du aber, welcher Schweizer jene Substanz entdeckt hat, die unsere Erbinformation und damit das Leben codiert.

Schweizer Erfindung DNADie DNA wurde erstmals...
Schweizer Erfindung DNA... in der Schweiz entdeckt.

IKRK (Internationales Komitee vom Roten Kreuz)

Im Jahr 1859 wurde der Genfer Geschäftsmann und Humanist Henry Dunant (1828-1910) Zeuge einer Schlacht beim norditalienischen Ort Solferino. 6000 Soldaten liessen dort ihr Leben, 40‘000 waren verwundet. Das Elend war enorm und traf den gläubigen Dunant mitten ins Herz.

Der alles entscheidende Satz machte die Runde: “Siamo tutti fratelli” – “Wir sind alle Brüder”.

Nach besten Kräften versorgten die Bewohner der nahen Stadt Castiglione die Opfer der Schlacht. Dunant half an vorderster Front tatkräftig mit. Ohne Ansehen der Person, egal ob Freund oder Feind. Ein neuer Gedanke, der das Gesicht der Welt veränderte.

In seiner Schweizer Heimat schrieb er ein Jahr später sein Buch über die Gräuel des Krieges. Seine Forderung nach multinationalen Hilfsgesellschaften war unüberhörbar. 1863 stellte Dunant seine Ideen der «Gemeinnützigen Gesellschaft» in Genf vor. Es war die Geburtsstunde des “Internationalen Komitees des Roten Kreuzes”, dem heutigen IKRK.

1901 erhielt er zusammen mit dem französischen Pazifisten Frédéric Passy den ersten Friedensnobelpreis überhaupt. Der Erfinder des Roten Kreuzes rührte das Preisgeld von rund 100'000 Schweizer Franken zeitlebens nicht an. Stattdessen vermachte er es wohltätigen Zwecken.

Schweizer Erfindung Rotes KreuzHenri Dunant, der Erfinder des IKRK...
Schweizer Erfindung Rotes Kreuz... war ein Schweizer.

Heidi

Ein kleines Mädchen aus den Schweizer Bergen eroberte mit ihrer Liebenswürdigkeit die Welt und Millionen von Kinderherzen. Du kennst Heidi vermutlich als Botschafterin unseres Landes. Seit je schmückt dieser Weltbestseller die Bücherregale ganzer Generationen.

In über 50 Sprachen übersetzt und mehrfach verfilmt, verkörpert Heidi jene zeitlos grossen Werte. Gemeint sind Lebensfreude, Freiheit, Freundschaft und Liebe. Ihre Erfinderin war die Schweizer Jugend- und Kinderbuchautorin Johanna Spyri (1827-1901).

Heimatliebe spielt bei Heidi eine tragende Rolle. Als Heimatort ihrer Heldin schuf die Autorin das berühmte «Dörfli». In der Gemeinde Maienfeld nahe Bad Ragaz im Kanton Graubünden kannst du das Heidi Dorf leibhaftig besuchen.

Dort liess sich Spyri zu ihrer Geschichte inspirieren, als Frauen noch gar nichts durften, ausser Kinderkriegen. Die international erfolgreiche Schriftstellerin Johanna Spyri steht daher auch für eine neue Zeit des Aufbruches. Heidi ist definitiv Kult.

Heidi(Foto: Schweiz Tourismus Gaudenz Danuser)
Heidi(Foto: Schweiz Tourismus Gaudenz Danuser)

Schweizer Schokolade

Berge, Heidi und auch «Schoggi» sind untrennbar mit dem Schweizer Image verbunden. Dies, obwohl im Alpenland keine Kakaobohnen wachsen. Innovative Erfindergeister machten im 19. Jahrhundert die Schweizer Schokolade zu dem, was sie heute ist: der Inbegriff von süsser Vortrefflichkeit.

In der ganzen Schweiz gründeten Schokoladenpioniere ihre wohlklingenden Firmen: Favarger 1826 in Genf, Kohler 1830 in Lausanne (Vater der Haselnuss-Schokolade), Sprüngli 1845 in Zürich, Maestrani 1852 in Luzern/St. Gallen, Munz 1874 in Flawil und Jean Tobler 1899 in Bern, um einige zu nennen.

Die folgenden Vier sind aber unbedingt näher zu erwähnen:

François-Louis Cailler (1796-1852), Vater der Schokoladentafel, eröffnete 1819 bei Vevey die erste mechanisierte Schokoladenfabrik mit der ältesten noch existierenden Schweizer Schokoladenmarke. Schwiegersohn Daniel Peter (1836-1919) folgte ihm als Erfinder der Milchschokolade, indem er 1875 dem Kakao Kondensmilch beigab. Philippe Suchard (1797-1884) erfand bei Neuchâtel den “Mélangeur” zur Vermengung von Zucker und Kakaopulver. Bis heute in Muss in jeder Schweizer Schokoladenherstellung.

Theodor Tobler (1876-1941) folgte Vater Jean nach und lanciert 1908 das Schweizer Wahrzeichen Toblerone. 1970 schaffte es das Matterhorn auf die Verpackung. Das süsse Dreieck ist eine Mischung aus der italienischen Nascherei «Torrone» (Eiweiss, Nüsse, Honig, Zucker) und der Nougat-Schoggi. Als Patron mit sozialem Gewissen und erklärter Pazifist, der sich auch für Frauenstimmrecht und Mutterschutz einsetzte, war der Toblerone-Erfinder seiner Zeit voraus.

Schweizer SchokoladeRagusa und Lindt sind nur zwei...
Schweizer Schokolade... von vielen Schweizer Schokoladen Marken.

Von Swatch zur Longines Feuille d’Or

Die Swiss Watch gehört genauso zur Schweiz wie Heidi und die Berge. Wie bei der Schokolade machten eine Reihe innovativer Pioniere die Schweizer Uhr weltweit zur Nummer eins. In diesem Beitrag erfährst du Näheres zu zwei prominenten Wegbereitern.

Gehörst du zu jenen, die sich in den frühen 80ern erstmals aus eigenem Sackgeld eine Uhr leisten konnten? Nicolas Hayek (1928-2010), Gründer der Swatch-Group, machte es 1983 möglich und rettete die damals unter den Billig Importen leidende Schweizer Uhrenindustrie vor dem Aus. Die revolutionäre Plastikuhr besteht aus zwei Drittel weniger Teilen und wird von Robotern hergestellt.

Der neue Zeitmesser für jedermann gibt sich originell und bunt. Gutes Marketing macht die “Swatch” weltweit zum Modeaccessoire und Kultsammelobjekt. Der Innovation zuliebe holte Hayek das angefeindete Uhrenkonzept zweier junger Schweizer Ingenieure aus der Versenkung. Es sind Elmar Mock (1954) und sein Miterfinder Jacques Müller, denen wir dieses tickende Stück Schweiz verdanken.

Zuvor sandte die helvetische Uhrennation der gefürchteten japanischen Konkurrenz eine denkwürdige Botschaft. Nach einer gigantischen Entwicklungsarbeit lancierte Longines 1979 mit ihrer Feuille d’Or die flachste Quarzuhr der Welt. Der elegante Zeitmesser untergrub mit einer Gehäusehöhe von 1.98 mm dauerhaft den bisherigen japanischen Weltrekord. Wie so oft machte die Innovation den Unterschied.

Schweizer UhrenDie Schweiz hat eine lange Geschichte in der Uhrenherstellung.
Schweizer Uhren(Foto: Schweiz Tourismus)

Von der Arterienklemme zum künstlichen Hüftgelenk

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte der Schweizer Chirurg Theodor Kocher (1841-1917) in Bern die Arterienklemme. Noch heute verhindert die “Kocherklemme” das Verbluten auf dem OP-Tisch.

Sein enormer Erfindergeist entwickelte eine Reihe weiterer chirurgischer Instrumente, Eingriffe und Therapien. Kocher gilt als Pionier der Kopfchirurgie und wurde 1909 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.

Die Vorreiterrolle der Schweiz in der Medizintechnik zeigt sich auch beim Orthopäden Maurice Edmond Müller (1918-2009) aus Bern. Als Unternehmer und Pionier der Osteosynthese erfand und vermarktete er das künstliche Hüftgelenk. Du kennst es später auch als “Sulzer-Gelenk”.

Der Gewinn floss in die Forschung. Prof. Müller vereinigte mindestens zwölf Doktor- und Ehrendoktortitel, liess aber auch schon mal die Bezeichnung “Knochenklempner” für seine Person gelten. Zeitlebens sah sich der Schweizer Philanthrop als “Diener der Menschheit”.

Das Schweizer Taschenmesser

Der geflügelte Ausdruck aus dem Französischen “ein echtes Schweizer Taschenmesser” beschreibt einen vielseitigen und zuverlässigen Menschen. Dies gilt auch für unser nationales Symbol. In diesem Kult-Tool findest du einiges, was unser Land ausmacht.

1884 gründete der Schweizer Messerschmied Karl Elsener im Kanton Schwyz die spätere Victorinox und schuf bitter nötige Arbeitsplätze. 1897 erfand der innovative Unternehmer das Taschenmesser, so wie du es kennst. Damit landete er einen Welthit, der bis heute für Schweizer Qualität und Erfindergeist steht.

Elsener verkörperte jene Tugenden, die in seinem “Sackmesser” stecken. Jene Werte, die auch sein erfolgreiches Unternehmen ausmachen. Victorinox gilt als solide, beständig und innovativ. Wie die Schweiz.

Schweizer TaschenmesserDas weltberühmte Schweizer Taschenmesser...
Schweizer Taschenmesser... stammt von der Schweizer Firma Victorinox.

Paracelsus Stein der Unsterblichkeit

Interessiert dich Naturheilkunde, dann bist du bei Theophrastus Bombastus von Hohenheim, kurz Paracelsus (1493-1541), goldrichtig. Bereits mit 16 Jahren studierte er Medizin und verdiente sein Geld als Wanderarzt. Bald erkannte der Schweizer Naturforscher die betäubende Wirkung des Opiums.

Er löste die Droge in Alkohol auf und verabreichte die Tinktur seinen Patienten und sogar Kleinkindern. Als “Laudanum” wurde es das Aspirin des 15. Jahrhunderts und verbreitete sich europaweit als Allheilmittel. Deshalb zuweilen auch der klingende Name: Stein der Unsterblichkeit.

Paracelsus setzte auf neue Heilungsmethoden. Er richtete seine Therapie ganzheitlich nach der Krankheitsnatur und brach mit der sturen Lehrbuchbehandlung. Vielleicht kennst du ihn daher auch als Urvater der heutigen Naturheilkunde.

LSD

Auf der Suche nach Kreislaufstimulans untersuchte der Schweizer Chemiker Albert Hofmann (1906–2008) einen Getreidepilz. Seine Versuche brachten 1938 das Lysergsäurediethylamid (LSD) hervor. Dessen Wirkung erkannte der Erfinder aber nicht sofort.

Erst 1943 wurde es ihm klar, worauf er einen Selbstversuch im Basler Labor wagte. In Hofmanns Autobiografie liest du, dass er daraufhin glückselig mit seinem Velo nachhause radelte.

Es war also der erste LSD-Trip der Geschichte.

Eine ganze Ära geriet danach in den psychedelischen Bann. Die Flower-Power-Bewegung, die Beatles mit ihrem Welthit Lucy in the Sky With Diamonds… Das Halluzinogen war allgegenwärtig. Ungeachtet des LSD-Verbots ab den 60ern konsumierte der Erfinder seine Substanz bis ins hohe Alter.

Milchpulver

Wohlhabende Frauen wollten nicht und Arbeiterfrauen können nicht stillen. In Teilen Europas trafst du im 19. Jahrhundert auf nur 15 % gestillter Säuglinge. Passende Babynahrung suchtest du vergebens, üble Hygiene und Bleivergiftungen durch Konserven waren weit verbreitet. Die Säuglingssterblichkeit betrug entsetzliche 25 %.

So lag es nahe, dass Henri Nestlé (1814-1890) sein Milchpulver als “Ersatzmittel der Muttermilch” anpries. “Mein Kinderpulver enthält vor allem beste Milch, Zucker und Brot”, so Nestlé bei der Werbekampagne zu seiner neuen Erfindung.

Der Vollblutunternehmer nutztebewusst die Erkenntnisse aus der vorangegangenen Muttermilchforschung. 1867 entwickelte er sein Milchpulver zur Produktreife. Am 9. April 1872 patentierte er dessen Herstellung. Das “Kindermehl” wurde zum Exportschlager.

Wir kennen Nestlé als internationalen Topkonzern im Nahrungsmittelsektor. Das Aufkommen des Milchpulvers trug von Beginn an zur Verringerung der Kindersterblichkeit bei. Noch heute begegnest du diesem rettenden Lebenselixier aus der Schweiz in Hungersnöten und Kriegen.

Schweizer Erfindungen MilchpulverWusstest du, dass das Milchpulver...
Schweizer Erfindungen Milchpulver... erstmals 1872 auf den Markt kam?

Von Nescafé zu Nespresso

Börsencrash 1929: Brasilien sitzt auf Bergen unverkaufter Kaffeebohnen. Der Schweizerkonzern Nestlé soll helfen. Ein wasserlösliches Granulat muss aber erst noch erfunden werden.

Der Chemiker Max Morgenthaler (1901-1980) wurde damit betraut und forschte sogar in seiner Privatküche. 1938 kam seine zündende Idee: Kohlenhydrate verliehen der Brühe den authentischen Kaffeegeschmack. Nun weisst du, woher dein Nescafé kommt.

Einem aufmerksamen Italienreisenden verdankst du Nespresso. Aerodynamik-Ingenieur Éric Favre schaute einem gewieften Barista zu und begriff: “Duftstoffe und Aromen werden durch Kontakt mit Sauerstoff intensiver”.

Nach Jahren trugen seine Versuche Früchte. So erfand Favre in den 80ern die geschlossene Kaffeekapsel. Damit landete Nestlé mit Nespresso einen Schweizer Welthit.

“What else?»

Schweizer Erfindungen NespressoOb George Clooney wohl weiss...
Schweizer Erfindungen Nespresso... dass die Nespresso Kapseln ihren Ursprung in der Schweiz haben?

Ovomaltine

Ovomaltine kennst du vielleicht als Schweizer Traditionsgetränk. In über 100 Ländern steht die knallorange Ovo-Etikette für Power und Gesundheit. Die Milch, die du dazu gibst, rundet die vollwertige Nahrung ab.

Die Geschichte der Ovomaltine begann 1865 in Bern. Mangel- und Unterernährung waren damals verheerend. Der Schweizer Apotheker Dr. Georg Wander (1841-1897) forschte nach einer Lösung. Dabei stiess er auf das althergebrachte Naturprodukt Malz mit seinen heilenden, lebensnotwendigen Inhaltsstoffen.

Wander entwickelte ein Aufbauprodukt, dem viele Kleinkinder und Kranke in der Folge ihr Leben verdankten. Sein Sohn verfeinerte und reicherte das väterliche Kraftnährmittel an. Es entstand die heutige Ovomaltine. Ursprünglich Medizin für Schwache, heute mobiles Kraftwerk für Sportler.

Schweizer Erfindungen OvomaltineGehört in jeden Schweizer Haushalt.
Schweizer Erfindungen OvomaltineDie legendäre Ovomaltine (Foto: Schweiz Tourismus Wander)

Vom Schmelzkäse zum Fertig-Fondue

Du weisst Fast Food zu schätzen? Dann weisst du auch: Kein Gerber, kein Cheeseburger. Der Schweizer Käsehersteller Walter Gerber (1879-1942) erfand 1913 nach jahrelanger Forschung den Schmelzkäse.

Weil sein Käse damals beim Export in warme Länder ungeniessbar wurde, machte sich der innovative Unternehmer 1905 an die Arbeit. Sein Ziel: Käse ohne Kühlung haltbar zu machen. Das bahnbrechende Resultat: Vorgefertigte Käsescheiben mit tiefem Schmelzpunkt, wie du sie liebst. Eine kulinarische Revolution.

1960 setzte sich die Firma Gerber mit dem ersten Fertig-Fondue definitiv ein Denkmal. Ab dann wurde auch dein Fondue “fast”. So gehört Gerber zur Schweiz wie der Cheeseburger zum Fast Food.

Von Aromat bis Maggi

Vermutlich ist dir das rote Männchen auf der gelben Aromat-Dose irgendwo schon einmal begegnet.

Selbst Spitzenköche benutzen den Alleskönner. 1945 erfand der Schweizer Walter Obrist für Knorr bei Schaffhausen das Wundergewürz. Bereits wenig später war Aromat den meisten bekannt. Alles wurde automatisiert, auch das Würzen. Heute gehört die gelbe Gewürzdose in jeden Schweizer Haushalt.

Häufig bergen Krisen auch Chancen. Genauso war es beim Schweizer Müller Julius Maggi (1846-1912), der in die damals europaweit herrschende Müllereikrise geriet. Aus der Not erfand er 1886 sein weltberühmtes Bouillon-Extract und avancierte zum erfolgreichen Unternehmer.

Stets träumte er davon, allen Menschen gesunde Nahrungsmittel zu ermöglichen. Dieser Traum lebt weiter.

Schweizer Erfindungen AromatWeltweit bekannt und erfunden in der Schweiz.
Schweizer Erfindungen MaggiAromat und Maggi gehören einfach in jede Küche.

Ricola

“Wer hat’s erfunden?”

Diesen Werbespruch kennst du wahrscheinlich. Erfunden hat’s der gelernte Schweizer Bäckermeister Emil Richterich (1901–1973). Und zwar das weltbekannte Ricola-Kräuterbonbon, unverkennbar durch seine eckige Form. Der absolute Inbegriff von Swissness.

Als Naturfreund war er von der Schweizer Kräutervielfalt überwältigt: “Da müsste man doch etwas Gescheites daraus machen”, meinte er. 1930 gründete er die Richterich & Co., Confiseriefabrik bei Basel. Dort traf man ihn oft in seiner “Hexenküche” beim Experimentieren mit verschiedenen Kräuterrezepturen.

1940 wurde die 13-Kräutermischung erfunden. “Es war die Geburtsstunde des Ricola-Originals, dem Schweizer Kräuterzucker”, so das Unternehmen selbst. Heute exportiert Ricola seine gesunde Nascherei in die ganze Welt. Und mit ihr auch ein kleines Stück Schweiz.

Schweizer Erfindungen RicolaRicola wirkt Wunder bei einem kratzenden Hals.
Schweizer Erfindungen RicolaRicolagarten (Foto: Schweiz Tourismus)

Birchermüesli

Doktor Maximilian Oskar Bircher Benner (1867-1939), ein nobler Name für den Schweizer Erfinder eines ebensolchen Frühstücks. Reich an Vitaminen und an sonst allem, was du für einen gelungenen Tagesstart brauchst.

Auf einer Bergwanderung im Jahr 1900 servierte ihm eine Sennerin nichts ahnend ihre müsliartige Alltagsspeise. Begeistert kreierte der Ernährungswissenschaftler sein eigenes Rezept. Ihm ging es um eine reichhaltige Rohkostspeise für therapeutische Zwecke. Das Resultat wurde zum Inbegriff gesunder Ernährung.

Weil eine passende Behandlung fehlte, verschrieb der Mediziner einer Patientin seine neu erfundene “Apfeldiätspeise”. Mit dem spektakulären Therapieerfolg setzte sich diese Kost auch im Alltag durch. Nicht zuletzt wegen seiner guten Wirkung gegen die bekannte Seemannskrankheit Skorbut.

Bald wurde sie liebevoll nach ihrem Erfinder umbenannt: «Birchermüesli». Ein Schweizer Klassiker.

Doodle

Du willst mit Freunden essen gehen und organisierst. Ein aufreibendes Unterfangen, alle zu vereinen. Da brauchst du Hilfe und findest Doodle.

Die Schweizer Terminplaner-App einfach herunterladen und schon ist dein Organisationsstress vorbei.

Das verdankst du dem Schweizer Informatiker Myke Näf. 2003 entwickelte er das Programm und gründete zusammen mit Paul Seviç 2007 die heutige Doodle AG. Ein Schweizer Vorzeige-Start-up wurde geboren und wuchs rasant.

Im Netz liest du derzeit: 30 Millionen User jeden Monat, 78‘000 Terminvereinbarungen am Tag und aktuell doodeln 70‘000 Firmen.

Maxon Marsmotoren

Eine Helikopterlandung oder ein Drohnenflug sind keine Sensation mehr. Wenn die solarbetriebene Drohne aber über den Mars fliegt und sie dort kaum Atmosphäre vorfindet, dann schon. Lese und staune.

2021 fand der NASA-Pionierflug der “Ingenuity” über den Roten Planeten statt. Angetrieben wurde die 1800 Gramm schwere Edel-Drohne von 6 daumennagelgrossen Elektromotoren aus der Schweiz. Diese futuristischen Winzlinge stammen aus dem Obwaldner Unternehmen Maxon.

Geschichte schrieb dieses Hightech-Haus bereits 1997 mit dem Mars-Rover “Sojourner”, ebenfalls von Maxon-Präzisionsmotoren angetrieben. Seit 1961 produzierte Maxon kleinste hocheffiziente Antriebsmotoren. Der Meilenstein kam 1970 mit einem Patent für einen Gleichstrommotor ohne Eisenkern.

Eine Revolution, die zu den Sternen führt.

Schweizer ErfindungenAuch bei der Erforschung des Mars mischt die Schweiz mit.
Schweizer Erfindungen(Foto: Unsplash)

Saubere Energie speichern

Was tun, wenn bei erneuerbarer Energie Sonne oder Wind aussetzen? Vorsorgen und den sauberen Strom speichern. Ohne Batterien oder Akkus.

Schweizer bringen eine ökologische Speichermethode gerade zur Marktreife. In einem hohen Turm heben Kräne tonnenschwere Verbundstoffblöcke. Das Ganze mit erneuerbarer Energie und einer cleveren Steuerungssoftware. Bei Bedarf erzeugst du Strom, indem du die Blöcke senkst.

Du hast ständigen Grundlaststrom ohne Verlust. Diese nachhaltige Alternative nützt die Grundlagen der Pumpspeicherkraftwerke. Aber auf kleinstem Raum, sauber, billiger und überall.

Das Start-up “Energy Vault” lanciert derzeit diese Speicherrevolution. Kürzlich ernannte das Weltwirtschaftsforum die Tessiner zum “Technologiepionier”. Ein Prototyp soll nach den Tests bereits nach Indien.

Solar Impulse II (Si2)

Sein Grossvater flog in die Stratosphäre, der Vater tauchte in die Meerestiefen und Sohn Bertrand umkreiste die Welt im Solarflugzeug. Sicher kennst du die Abenteurer-Dynastie Piccard.

Der Schweizer Bertrand Piccard (1958) wollte der Welt das umweltfreundliche Fliegen näherbringen. Dies gelang ihm 2015/16 mit seiner Weltumrundung im Solarflieger Si2. Von 17’428 Solarzellen betrieben, brachten vier Akkumotoren mit 100 km/h die Maschine auf 8500 Meter. In Etappen wurde die Weltreise des fliegenden Hightech-Labors zum Erfolg.

Geflogen wurde mehrere Tage ununterbrochen. Massgeblich beteiligt war auch der Schweizer Ingenieur und Kampfjet-Pilot André Borschberg (1952). Sauberes Fliegen ist seit Si2 kein Science-Fiction mehr.

Es geht. Piccard hat es bewiesen.

Kaffeevollautomat

Du drückst noch schlaftrunken den Knopf und frisch gemahlener Kaffeegenuss füllt deine Tasse. Dein Held heisst Arthur Schmed, ist Ingenieur und kommt aus Zürich. Schon in den 70ern redet er von Kaffeevollautomaten.

1985 lancierte der Schweizer Gerätehersteller “Solis” den Kaffeevollautomaten. Der Solis-Patron Willy Nauer (1941) durfte die ersten Wundermaschinen verkaufen. Er hatte Schmeds Entwicklung in den Jahren davor finanziert.

Hergestellt wird das Gerät von der Firma “Saeco”. Ingenieur Schmed und der Tüftler Sergio Zappella arbeiteten zuvor gemeinsam an Schmeds Idee. 1981 gründeten sie Saeco und besiegelten so ihren Beginn in einer Zürcher Garage.

Weltweit danken heute Millionen von Kaffeegeniessern dieser grossartigen Schweizer Erfindung.

Bobbahn

Der rasende Brite Wilson Smith bremste auf der Kantonsstrasse in St. Moritz seinen selbst gebastelten Schlitten mit einem Gartenrechen. Der Vorläufer des Skeletons war erfunden. Später entwickelte der Schweizer Christian Mathis (1861-1925) den Urvater der heutigen Bobschlitten, der um einiges schneller ist als Skeleton. Dazu musste allerdings eine geeignete Bahn her.

Der clevere Hotelier Caspar Badrutt (1848–1904) baute dafür einen Eiskanal. 1904 führte die erste Bobbahn der Welt von St. Moritz nach Celerina. Schon 1928 wurde diese Natureisbahn Schauplatz einer Olympiade.

Badrutt's Werk ist die älteste noch benutzte Bobbahn der Welt. Sie trägt den ehrwürdigen Namen: “Olympia Bob Run St. Moritz – Celerina” (OBR). Mittlerweile der einzige Eissportkanal der Schweiz.

Schweizer Erfindungen BobbahnDer erste Eiskanal entstand im Engadin (Foto: Schweiz Tourismus)
Schweizer Erfindungen Bobbahn1982 wurde er Schauplatz einer Olympiade.

Skilift

Du liebst Skifahren? Dann ist das deine Story.

Weihnachten 1934 brach für Skifreunde ein neues Zeitalter an. Im Schweizer Wintersportort Davos eröffnete der weltweit erste Skilift seinen Betrieb. Dessen J-Bügel beförderte jeweils einen Gast.

Vorbei ist's mit schwitzen, bergauf war die 270 Meter lange Strecke leicht zu schaffen. Eine Tageskarte kostet 50 Rappen und fand regen Anklang. Erfunden hat es der Zürcher Ernst Gustav Constam (1888-1965). Der ideenreiche Ingenieur liess seinen Skilift 1930 patentieren.

Doppelt so schnell ging es bereits in der zweiten Skisaison. Der Einmannlift avancierte dank T-Bügel zum Zweimannlift. Davos erfuhr einen rasanten Aufschwung und galt als Pionier im Wintersport.

Schweizer Erfindungen SkiliftDer Skilift: was für eine praktische Erfindung (Foto: Schweiz Tourismus)
Schweizer Erfindungen SkiliftEr ermöglich uns seit 1934 das Skifahren.

Velogemel

Der Holzfachmann Christian Brühlmann (1872-1953) erkrankte in jungen Jahren an Kinderlähmung. Trotz seiner Gehbeeinträchtigung kam er mit seinem Velo im Sommer gut voran, aber im Winter harzte es. Da denkt man sich: Wäre schön, wenn das Velo auch schneetauglich wäre.

So tüftelte der kreative Grindelwaldner 1911 an seinem ersten Schneevelo. Es entstand ein wendiges Holzgestell, das du wie ein Velo sitzend steuerst, aber mit Kufen statt Rädern. Die Leute im Ort tauften es nach ihrer Mundart kurzerhand “Velogemel” (Veloschlitten). Im gleichen Jahr patentierte Brühlmann sein Grindelwaldner Unikat.

Brühlmanns Betrieb kam der regen Nachfrage kaum nach. Arzt, Postboten, Schulkinder und viele mehr erlagen dem Velogemel-Fieber. Noch heute erfreut sich das Kufenvelo aus Grindelwald wachsender Beliebtheit.

Lass dich von überragenden Fahrern bei der jährlichen Velogemel-WM in Grindelwald anstecken.

Schweizer Erfindung VelogemelDer Velogemel ist eine Grindelwaldner Erfindung (Foto: Jungfrau Region Grindelwald)
Schweizer Erfindung Velogemel(Foto: Jungfrau Region Grindelwald)

Reissverschluss

Martin Winterhalter (1889-1961) war ein widerspenstiges und zugleich unglaublich erfinderisches Kind. Später stellte ihn sein Geldverschleiss unter enormen Erfindungsdruck. Das wurde unser aller Glück.

1925 lancierte das Genie unter der Marke “Riri” den modernen Reissverschluss aus Rippen und Rillen. Eine Neuentwicklung des Vorgängerprinzips aus Kugeln und Klemmbacken. Das neue Verschlusssystem liess sich seriell produzieren, wurde ein Riesenerfolg und mache Winterhalter reich.

Mit den Jahren brach die internationale Billigkonkurrenz ins Geschäft ein. Heute produziert Riri im Tessiner Stammhaus Edelreissverschlüsse für bekannte Marken. Von seinen Geschwistern entmündigt, verbrachte Winterhalter seine letzten 10 Jahre mittellos in einer psychiatrischen Anstalt.

Ein trauriges Ende einer glorreichen Geschichte.

Schweizer Erfindung ReissverschlussWie praktisch ist er doch, der Reissverschluss.
Schweizer Erfindung ReissverschlussWusstest du, dass auch er eine Schweizer Erfindung ist?

Klettverschluss

Kinder kennen Klettverschlüsse, denn Sneakers binden gehört der Vergangenheit an. Von der Mode bis zur NASA finden diese genialen Verschlüsse überall Anwendung. Während der Apollo-Raummission von 1969 benutzten Astronauten Klettverschlüsse als Mittel gegen Schwerelosigkeit.

Der Schweizer Ingenieur Georges de Mestral (1907-1990) erfand den Klettverschluss in den 1940er-Jahren. Anlass war ein Jagdausflug. Unzählige Kügelchen aus winzigen Widerhaken hafteten am Fell seiner Hündin «Milka». Es waren die Früchte der wild wachsenden Klette.

Er wandte dieses Naturprinzip auf seine Erfindung an. Die Marke VELCRO wurde zum Gesicht dieses bahnbrechenden Verschlusssystems. Damals propagierte es Mestral als “Reissverschluss ohne Reissverschluss”.

Heute haftet der Klettverschluss an deinem Alltag wie eine Klette.

Asphalt

Wie kam der Asphalt auf die Strasse? Ein Walliser Arzt, Erfinder und Abenteurer legte den Grundstein. Hier erfährst du die Geschichte von Ernest Guglielminetti (1862–1943) alias “Dr. Teer”.

1902 sprach Fürst Albert I von Monaco den Schweizer an. Der viele Staub von den neuen Schotter-Autostrassen verlange nach einer Lösung. Da erinnerte sich der Arzt an die teerverputzten Militärspital-Böden aus seiner Dienstzeit in Sumatra.

Das müsste doch mit Strassen auch gehen, dachte er und teerte im März 1902 erfolgreich 40 Meter Schotter. Bald darauf war Monaco staubfrei. Die zündende Idee gilt noch heute, wenngleich mit Bitumen. Guglielminetti patentierte zeitlebens allerdings keine seiner Erfindungen.

Schweizer Erfindung AsphaltDen Grundstein für die Erfindung des Alphalts...
Schweizer Erfindung Asphalt... legte sage und schreibe ein Arzt.

Cellophan

Wie so viele Erfindungen nutzen wir die Klarsichtfolie, ohne lange nachzudenken. Dabei benötigte der Schweizer Textil-Ingenieur Jacques E. Brandenberger (1872-1954) 12 arbeitsreiche Forschungsjahre für Cellophan.

Sein Durchhaltewille zahlte sich aus. 1908 brachte er seine Erfindung in den Handel und eroberte damit den Weltmarkt. Alles begann er mit einer Niederlage, denn er scheiterte beim Versuch, Wasser abstossende Textilien zu entwickeln. Der Stoff wurde unbrauchbar und die aufgesprühte Kunststoffbeschichtung löste sich als feine Folie wieder ab.

Diese Kunststoffhaut brachte Brandenberger den entscheidenden Geistesblitz. Er perfektionierte das zukünftige Cellophan und entwickelte dessen maschinelle Herstellung. Heute ist diese durchsichtige Küchenhilfe kaum mehr wegzudenken.

Schweizer Design: von Helvetica zur SIGG-Flasche

Schweizer Design ist sachlich und formschön. Es steht für klare Linien sowie für Qualität. Deutlich siehst du es an den zahlreichen Schweizer Designerprodukten. Hier findest du zwei Beispiele.

1957 entwarf in Basel der Grafiker und Typograf Max Miedinger (1910-1980) die zeitlose Standardschrift Helvetica. Ihre funktionale Eleganz macht sie zur Ikone des Schweizer Designs. Heute gehört sie zu den meistverbreiteten Schriften unserer Zeit.

Aber es gibt noch mehr elegant designte Schweizer Erfindungen. Weltpromis von Cameron Diaz über Roger Federer bis Greta Thunberg schwören auf die ewig-schöne Sigg-Designerflasche. Derzeit ein trendiges und ökologisches Lifestyle-Accessoire. Die Original Swiss Bottle schaffte es sogar ins Museum of Modern Art in New York (MoMA).

KABA-Wendeschlüssel

Der Bieler Präzisionsmechaniker Fritz Schori (1890–1945) revolutionierte 1934 die Schliesstechnik. Für seinen Zürcher Arbeitgeber liess er einen beidseitig verwendbaren Schlüssel patentieren. Genauer gesagt dessen Schloss: “Sicherheitsschloss mit flachem Stechschlüssel" lautete der denkwürdige Name des eidgenössischen Patents.

Das bis dahib verwendete Zylinderschloss mit Yale-Bartschlüssel hatte ausgedient. Den neuen Wendeschlüssel kannst du egal wie ins Schloss steckenund hast mehr Sicherheit.

Die einstige “Schlosserei für Kassen- und Panzerschränke Bauer”, im Volksmund “Kassabauer”, wurde zur KABA beziehungsweise zur heutigen “Dormakaba Group”. Sie ist der weltweit führende Anbieter für Zutrittslösungen. Damit trägst du an deinem Schlüsselbund immer eine bemerkenswerte Schweizer Erfindung.

Schweizer Erfindung Sigg FlascheSie gehört bei einer Wanderung einfach dazu: die Sigg Flasche
Schweizer Erfindung KABA SchlüsselTrägst du auch ein Stück Schweizer Erfindungsgeschichte an deinem Schlüsselbund?

WC-Ente

Was dem Amerikaner sein Donald Duck, ist dem Schweizer seine WC-Ente. Diese kam 1980 im Zürcher Dällikon zur Welt. Ihre Mission: Sauberkeit auch dort, wo du nicht hinkommst.

1951 entwickelte die Hausfrau Maria Düring-Keller im hauseigenen Gewölbe einen hochwirksamen Bad Entkalker. In Sonntagskleidung geng sie auf Kundenfang. Mit Charme und Hut demonstrierte sie eigenhändig das Entkalkungswunder am Kundenklosett.

Ihr “Durgol” wurde zum Verkaufsschlager und brachte die Düring AG hervor. Sohn Walter übernahm und erfand 1980 unsere Ente: “Ich sah mir meine Skizzen an, plötzlich machte es Klick - ein Entenhals”. Der Enteninhalt stammte von Ehefrau Vera, ebenfalls Drogistin.

Ein richtiges Schweizer Familienprojekt.

Schweizer Erfindung WC-Ente"Sauberkeit auch dort, wo du nicht hinkommst."
Schweizer Erfindung WC-EnteSo lautet das Motto der WC-Ente.

Es ist ein genialer Kreislauf. Innovation generiert Wohlstand und Bildung, umgekehrt fördert Wohlstand und Bildung die Innovation. Es ist der Schweizer Weg.

Häufig bringt unser Erfindergeist grosse Dinge hervor. Dinge, die unsere Welt und dein Leben positiv bis heute verändern. Die Betrachtung dieser Schweizer Erfindungen lassen uns für die Zukunft hoffen.

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